greenlight, Montevideo, 1999 / Photo: Oskar Bonilla, Montevideo / / © Archive Mischa Kuball, Düsseldorf
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Greenlight, 1999


Public Project, Montevideo
ca. 30 Standard-Baulampen mit grünen Glühlampen

1999 wurde Mischa Kuball vom Goethe Institut eingeladen ein künstlerisches Projekt in Uruguay zu realisieren. Mit der InstallationGreenlight setze er durch den Einsatz von typischen Baulampen grüne Lichtmarkierungen über Türrahmen an der Calle Democracia in Barrio Reus in Montevideo und rekurrierte so auf die Historizität des Ortes. Das Arbeiterviertel Barrio Reus war ein Ort politischer Aktivitäten und galt als das Zentrum jüdischer Emigranten, der sogenannten »grihne Leit«. Diese im Barrio Reus eintreffenden aschkenasischen Juden migrierten insbesonere in den 1910er und 1930er Jahren aufgrund der gesellschaftlich und politisch verschärften Situation in Mittel-, und Osteuropa nach Amerika, wobei Uruguay eines der Aufnahmeländer war. Bis in die 1970er Jahre zogen zahlreiche Juden der Aliah-Bewegung folgend aus der Diaspora nach Israel. Die ausgewählten Türrahmen in Greenlight gehörten zu unbewohnten oder verlassenen Häusern, deren Eingänge manchmal schon zugemauert waren. Der minimale Einsatz des Lichts markiert zurückhaltend und durchdringend zugleich die Überlagerung von Privatem und Öffentlichem, von Vorhandenem und Abwesendem. So rückt Greenlight den speziellen historischen Kontext, der die Bevölkerung des Stadtteils betrifft, ins Zentrum.


Publication: greenlight, Montevideo, 1999
Text: by Alicia Haber, 1999