Projektionsraum 1:1:1/Rotation
1995

Kunsthalle Bielefeld

Kunsthalle Bielefeld
Mit der Installation "Projektionsraum 1:1:1/Rotation" wird die Idee des Raumes und die gedankliche Entwicklung aus der Fläche in den Raum thematisiert; bezeichnend in den Werken der Künstler ist der hohe Grad utopischer Aufladung und spiritueller Entladung, speziell bei Moholy-Nagy.
Zwei Diaprojektoren projizieren geometrisches Grundmaterial auf die Wand. Dabei überlagert sich das Material in einem räumlich mathematischen Verhältnis von 1: 1: 1. In der Überlagerung entsteht die doppelte Lichtmenge/Schnittmenge. Die Position der Projektoren wird bestimmt durch die Raumdiagonalen. Jeweils vor den Projektionslinsen werden Glasplatten angebracht, die, von der Decke hängend und motorgetrieben, eine Reflexion der Projektion durch den Raum „treiben". Dabei bleibt das projizierte Bild scheinbar statisch, das Reflektierte einer permanenten Bewegung unterworfen.
Die steten Überlagerungen erzeugen ein „energetisches" Feld geometrischer Kompositionen, die durch die reale Raumproportion geschnitten und geformt wird, z. B. Kreis verformt sich zur Elipse, Quadrat verformt sich zur Raute, u.s.w.
Anklänge an das „Lichtrequisit" von 1922/30 von Moholy-Nagy sind durchaus beabsichtigt. Die kompositorische Kraft dieses LichtRaum-Modulators liegt in seiner scheinbaren Unendlichkeit von Licht- und Raumspuren, die per Apparatur erzeugt werden. Der „Projektionsraum 1: 1: 1 / Rotation" will daran anknüpfen und ist deshalb Laszl6 Moholy-Nagy gewidmet. Zitat: licht ist grenzgebiet: es bildet volumen und raum.

Werkangabe
- 2 Doppelprojektoren, je 81 Dias
- 2 Glasscheiben 50 x 50 cm, 2 Deckenmotoren