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refraction house

1994

Die Synagoge in Stommeln am Niederrhein ist von der Hauptstraße aus kaum zu sehen und liegt zurückgesetzt in einem Innenhof. Über einen Zeitraum von acht Wochen wurde das Gebäude geschlossen und von innen mit intensivem Licht beleuchtet, so dass das Gebäude wie eine Lichtskulptur die Umgebung erhellte und zu einem weithin sichtbaren Symbol wurde.

Die Synagoge in Stommeln ist eine der wenigen in Deutschland, die während der Pogrome von 1938 nicht zerstört wurde, im Hinterhof gelegen und kaum sichtbar. Um in der Bevölkerung eine neue Wahrnehmung für den Ort zu schaffen, wurde die Arbeit Refraktionshaus realisiert. Über einen Zeitraum von acht Wochen wurde das Gebäude geschlossen und innen mit intensivem Licht geflutet, so dass die Architektur wie eine Lichtskulptur in der Umgebung leuchtete und ein weithin sichtbares Zeichen setzte. Die Synagoge, verschachtelt und versteckt wie sie ist, wurde zum Anziehungspunkt für Neugierige; nähert man sich ihr jedoch, stoßen die gleißenden Scheinwerfer ab, verbieten quasi den Zutritt und lenken alle Aufmerksamkeit zurück auf den Betrachter selbst und die Umgebung, deren Zentrum der Kultraum ist. So entsteht ein scharfer Kontrast zwischen der Konzentration des sich selbst überstrahlenden Monuments einerseits und der Diffusion eines Lichts andererseits, das keine Bilder oder geometrischen Formen, sondern gleichsam nur sich selbst projiziert.