Willkommen auf Mischa Kuballs neuer Website. Sie ist gerade im Aufbau, daher ist sie in Teilen noch nicht vollständig.

res•o•nant

2017

Das Jüdische Museum Berlin hat mit res·o·nant eine begehbare Licht- und Klanginstallation des Düsseldorfer Konzeptkünstlers Mischa Kuball präsentiert. Die Installation wurde 2017 eigens für die neue Ausstellungsfläche im Untergeschoss des Libeskind-Baus geschaffen. Auf insgesamt mehr als 350 Quadratmetern hat res·o·nant zwei der fünf den Museumsbau vertikal durchziehenden Voids von Daniel Libeskind bespielt. Diese symbolischen ‚Leerstellen’, auf deren Materialität, Wirkung und Bedeutung sich Mischa Kuball bezieht, bilden den Ausgangspunkt für sein Werk.

In den 24 m hohen Räumen werfen rotierende Projektoren Lichtfelder in Form der Void-Grundrisse an Wände und Decken. Mittels drehender Spiegelelemente und Stroboskop-Blitze entsteht eine »Resonanz zwischen Architektur und Haut«, so der Künstler in seinem Konzeptansatz (s.o.). In der Installation res.o.nant greift somit eine rhythmische, sich durch den Raum bewegente Rotation in Form eines Wechsels zwischen dem exakten Grundrissausschnitt des jeweiligen Voids sowie einem kreisrunden Ausschnitt den Raum und die sich in diesem Raum befindlichen Besucher ab. Parallel werden 60-sekündige von Musikern/Sound Artists in einem Open Call für das Projekt eingereichte Kurzkompositionen als akustischer Impuls in die Installation integriert. Bisher haben mehr als 120 Musiker*Innen diese Einladung angenommen.

res.o.nant versucht eine Art Echo erlebbar zu machen. Ein Echo, das nicht durch Hineinrufen erzeugt wird, sondern das im Raum selber besteht. Das im Raum verarbeitete Material gibt dabei die Aufforderung mit dem Raum und den Menschen, die sich im Raum befinden, in einen Dialog zu treten. Im Fokus stehen unterschiedliche Ebenen des Raumerlebnisses: darauf, wie sich die Betrachter im Raum bewegen und darauf, wie sich der Raum im Raum bewegt: Er öffnet sich ständig neu und bietet neue Einblicke. Bewegt sich der Besucher im Void, zeigt sich der Raum in einer neuen Art und Weise, da die Winkel und Einfallspunkte sich ständig anders überlagern.

In einem nächsten Schritt trat die Installation in den Außenraum, wobei sich das Jüdische Museum Berlin konzeptionell mit res.o.nant von Innen nach Außen in den Stadtraum an exemplarischen Orten des öffentlichen Lebens ewegt hat. Dort entsteht eine Bühne auf Zeit – für alle –, entwickelt aus den signifikanten Grundrissen der Voids, die hier zu öffentlichen Flächen werden, und als Projektionsflächen einer neuen Rezeption unterliegen.

An diesem Gedanken von res.o.nant wurde mit zahlreichen Performances, Konzerten, talks – u.a. mit William Parker (23. März 2018), Daniel Libeskind (Herbst 2018), Raimund Hoghe (Juni 2018), der ACADEMY der Bühnenklasse (Ende Mai 2018) und anderen gearbeitet. Zudem ist eine dokumentarische Publikation der Installation sowie der begleitenden Interaktionen im Kontext von res.o.nant zwischen 2017 und 2019 entstanden. In dieser Publikation sind theoretische Diskurse namhafter Autor*Innen zu finden: Peter Schäfer, Leontine Meijer-van-Mensch, Gregor Lersch, Klaus Teuschler, Hans Belting, Horst Bredekamp, Alena Williams, John Welchman, Hans Ulrich Reck, Liz Kotz, Julia Bryan Wilson, Kathrin Dreckman, Diederich Diederichsen, Alexander Kluge, Ed Atkins.

Werke

  • res·o·nant, 2017
  • res·o·nant, after image, 2017
  • res·o·nant, light / dark / vitrine, 2017
  • res·o·nant, light gravity, 2017
  • res·o·nant, light gravity_soundfiles, 2017
  • res·o·nant, mirror / fragment, 2017
Von links nach rechts: res·o·nant, mirror / fragment, 2017; res·o·nant, light / dark / vitrine, 2017